zruck
Nachbericht zur Vernissage "Sackology" in der Galerie Kunstbehandlung,
München

Wer nicht da war, hat was verpasst: die gelungenste Bollywood-Performance im
Regenglanz des Hinterhof-Parkplatzes; fein abgestimmte Beschallung und Licht
(mittels moderner Kfz-Technik). Ekstatische Bemühungen auch seitens der
Background-Showtänzerinnen, die selbst bei ihren wegfliegenden
Plastiknagel-Aufsätzen und effektvollen Pfützen-Platschern stets die Fasson
wahrten. Langhans (für unser internationales Publikum: Long John) hätte sich
wehmütigst in die Zeit psychedelischer Feier-Orgien zurückversetzt gefühlt.
Doch wurde die Grazie der beiden indischen Tempeltänzerinnen überstrahlt von
der elfengleich tanzenden Lichtgestalt des ausstellenden Künstlers
höchstpersönlich: Peter Sack, dessen raffiniert ausgearbeitete Choreografie
während der vierminütigen Darbietung immer mehr an nurejew´scher Komplexität
gewann. In den Räumen selbst gab es ein opulentes Buffet, das liebevoll
arrangiert worden war von Feinfrost Mistkäfer: majestätisch anmutender
Käse-Igel, formvollendet drapierter Presssack an Keimöl (die Peter Sack in
der dunkelsten Ecke des Parkplatzes selbst verschlang, aber dabei nicht von
einem gewissen Schatzi gesehen werden wollte) und Drinks mit Schuss (4711),
deren absinthische Wirkung auch den einen oder anderen Promi zum Kauf
animieren sollte. Mit Erfolg -

Hier ein kleiner Auszug aus der Weltpresse:

"Hallo Hongkong": ..."ein sensibler Eiertanz zwischen Klassik und Moderne,
aufgeführt von einem begnadeten Maler, Schauspieler und Werbefigur eines
bekannten Kölner Duftwassers."

"Indian Post": ...Am vergangenen Mittwoch hat Dank Peter Sack die indische
Tradition Einzug in die Münchner Künstlerszene gehalten. Mit seiner
Plastiktüte, in die sich der Geist seines Vaters hineininkarniert haben
soll, vollzog er die ständige Zerstörung und Wiedergeburt der Welt im Tanz
von Siva und Sackti. Optisch umrahmt wurde der Meister von zwei
Liebesdienerinnen aus dem sagenumwobenen Sackundra-Tempel im Süden des
Landes. Sie trugen die wertvollen Gewänder aus der Schatzkammer des Tempels.
Indien blickt voller Stolz auf seinen neuen Botschafter der transglobalen
Liebe, den arbeitslosen Künstler Peter Sack aus Bayern-München."

"werben & verticken": ..."Der unabhängig agierende Kunst- und
Kulturausschuss der Sackology e.V. empfiehlt einen raschen Kauf der
Meisterwerke, die - nebenbei erwähnt - nur noch bis Dienstag in der
Kunstbehandlung ausgestellt sein werden. Wie aus Kennerkreisen zu Hören war,
wurde den Sack-Werken eine durchaus hohe Wertsteigerung von ungefähr 72,8%
p.a. prophezeit. (Quelle: Gummibärchen-Orakel. Anm. d. Red.)...".

"Lachturm":..."Peter Sack ist eine ernsthafte Bedrohung für das Ansehen der
Augenzeugen Jehowers. Mit seiner blasphemischen Satansorgie, getarnt als
Vernissage in der Münchner Galerie "Kunstbehandlung", hypnotisierte er die
Zuschauer während einer angeblichen Bollywood-Darbietung. Würde man die
Musik jedoch rückwärts abspielen, könnte man die satanistischen Aufrufungen
Sacks und seiner beiden Mittäter, die sich als Galeristen ausgeben, deutlich
hören. Als ihm die elitäre Kultur-Gemeinde schließlich hörig war, verging er
sich an einem braven Ehemann in Abwesenheit von dessen Ehefrau, die
gleichzeitig Sacks Mäzenin und Vertraute ist. Wir müssen nun besonders
vorsichtig sein, denn er ist die Niederkunft des Bösen. Wir müssen uns immer
vor Augen führen: Dieser Sack ist kein heiliger Sack!"
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Abdruck honorarfrei - Belegexemplar erbeten an "4711"-Lockengasse, Abt.
Marketing, Köln

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